Age of Mythology - Review

Autor: Daniel Waadt

Erstellt am: 01.12.2002
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Microsoft / WORX

Vorwort:

Age of Mythology stammt wie Age of Empires und Age of Kings von den Ensemble Studios. Trotzdem ist Age of Mythology kein offizieller Nachfolger der Age-of-Empire-Reihe. Denn dieser Titel spielt in einem Zeitalter in dem noch Götter das Sagen haben. Ob das neue Spiel der Ensemble Studios neue Maßstäbe im Strategie-Genre setzt und damit WarCraft III vom Thron stößt, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Microsofts Strategiespiel wird auf zwei CD-ROMs ausgeliefert. Die erste CD muss zum Spielen eingelegt sein. Ein Handbuch mit einem Umfang von 29 Seiten befindet sich in der DVD-Hülle. Das Handbuch befindet sich in einer ausführlichen Version auch als PDF-Datei auf der CD. Außerdem wird ein großes Faltblatt mitgeliefert, auf dem die vier Zeitalter der drei Völker als Stammbaum dargestellt sind. Auf der Rückseite von diesem Blatt befinden sich zudem hunderte Symbole der verschiedenen Zeitalter übersichtlich gegliedert.

 

Die Story und Missionen:

Ein schönes gerendertes Intro stimmt den Spieler zunächst in Age of Mythology ein. Die Geschichte selbst wird aber mit Hilfe von Zwischensequenzen in der Spielgrafik erzählt. Diese bekommt der Spieler jeweils vor einer Mission und manchmal nach einer bestandenen Mission zu sehen.

Insgesamt gibt es 32 verschiedene Missionen. Diese sind größtenteils sehr abwechslungsreich. Meist steht der Basisbau und die Rohstoffförderung im Vordergrund. Es gibt aber auch Missionen, bei denen der Spieler ausschließlich ein paar Einheiten zur Verfügung gestellt bekommt und damit ein bestimmtes Ziel erreichen muss.

Die Missionsziele sind recht unterschiedlich. Nur in wenigen Fällen ist es das oberste Ziel die Basis des Gegners zu zerstören. So muss man beispielsweise eine feindliche Armee stoppen, die von Dorf zu Dorf zieht und diese zerstört. Es gibt aber auch Missionen wo die eigene Basis für einen bestimmten Zeitraum beschützt werden muss, während Verbündete beispielsweise ein geheimnisvolles Schwert ausgraben.

 

 

Göttliche Zauber gibt es viele, von denen einige großen Schaden anrichten können.

 

Griechen, Ägypter und Wikinger:

Drei Völker hat Age of Mythology zu bieten. Bei den Singleplayer-Kampagnen fängt der Spieler zunächst mit den Griechen an. Wegen dem linearen Storyverlauf hat der Spieler nicht die Möglichkeit zunächst mit den Ägyptern oder den Wikingern zu beginnen.

Jedes Volk hat wie schon bei WarCraft III Helden, die besonders stark sind, oder eine wichtige Rolle spielen. Im Gegensatz zu WarCraft III gibt es keinen Rollenspielelemente wo der Held beispielsweise an Stärke und Erfahrungspunkten gewinnt.

Um Gebäude und Einheiten bauen zu können sind die üblichen Rohstoffe wie Nahrung, Holz und Gold erforderlich. Für mystische Einheiten und diverse Upgrades wird zusätzlich Gunst erforderlich. Gunst kann bei den drei verschiedenen Völkern auf unterschiedliche Weise erlangt werden. Während bei den Griechen Arbeiter vor einem Tempel beten um Gunst zu erlangen, bauen die Ägypter heilige Statuen, wodurch die Gunst automatisch ansteigt. Wikinger steigern ihr Selbstbewusstsein und damit ihre Gunst indem sie kämpfen und Gegner töten. Wer aber von vornherein auf diverse Einheiten verzichten kann, darf den "Rohstoff" Gunst getrost ignorieren.

Lobenswert ist ein Symbol am oberen Bildschirmrand, das dem Spieler anzeigt, wenn ein Arbeiter, oder eine Militäreinheit untätig ist.

 

 

Beim Wechsel in ein höheres Zeitalter muss sich der Spieler für einen Gott entscheiden.

 

Die Macht der Götter:

Bei jedem neuen Zeitalter kommt auch ein neuer göttlicher Zauber hinzu. Um in ein neues Zeitalter aufzusteigen, müssen bestimmte Gebäude errichtet sein. Ein Upgrade in ein neues Zeitalter kostet aber auch Rohstoffe. Vor dem Upgrade hat der Spieler die Wahl zwischen zwei Göttern, die dem Spieler später unterschiedliche Stärken und Götterkräfte bescheren.

Insgesamt kann der Spieler also während einer Mission maximal vier göttliche Zauber anwenden. Es ist nicht möglich einen Zauber mehrmals anzuwenden. Deswegen sollte es genau überlegt sein, wann und wo ein bestimmter Zauber angewandt wird. Besonders effektiv ist der Meteoritensturm, der bestenfalls einige Gebäude des Gegners in Schutt und Asche legt. Auch Erdbeben und Tornados eignen sich hervorragend um feindliche Gebäude und Einzeiten zu zerstören. In Schlachten in der Unterzahl empfiehlt sich auch der Blitzsturm, bei dem die Gegner vom Blitz getroffen werden, oder die Herbeirufung von Schlangen, die die Gegner für einige Zeit beschäftigen. Es gibt aber auch Zauber die keinen Schaden anrichten. Ein Gewitter fördert so beispielsweise die Erträge der Ernte.

 

Technik:

Grafisch zählt Age of Mythology mit Abstand zum Besten was das Echtzeitstrategie-Genre momentan zu bieten hat. Selbst WarCraft III kommt an die Grafikpracht von Age of Mythology nicht ganz heran. Im Gegensatz zu WarCraft III wirkt die Grafik bei Age of Mythology realistisch und nicht im Comic-Stil. Trotz der beeindruckenden Grafikpracht halten sich die Hardwareanforderungen in Grenzen. Einen angemessenen 3D-Beschleuniger vorausgesetzt, läuft das Spiel auch noch mit einem Prozessor unter 800 MHz recht flüssig. Die deutsche Version wurde erfreulicherweise nicht zensiert und so fließt bei einer Schlacht auch auf deutschen Rechnern Blut.

Die Dialoge in den Zwischensequenzen sind einwandfrei gesprochen. Auch die Musikuntermahlung passt zu dem Spiel. Anlass zur Kritik geben allerdings die meist unverständlichen Wörter der Einheiten im Spiel, wenn diese ein Befehl zugewiesen bekommen. Anstatt witzigen Sprüchen geben die Einheiten komische Laute von sich.

Wer bereits Age of Empires, Age of Kings oder WarCraft III gespielt hat, findet sich mit der Steuerung sehr schnell zurecht. Der komplette Basisbau und die Koordinierung der Streitmacht kann mit der Maus gesteuert werden. Tastaturbefehle wie Gruppenzuordnungen sind nur als zusätzliche Hilfen gedacht und können die Bedienung im Gefecht enorm erleichtern.

Selbst absolute Genre-Neulinge werden auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad keine Probleme haben die Missionen erfolgreich zu absolvieren. Deshalb sollten vor allem fortgeschrittene Spieler mindestens den Schwierigkeitsgrad "Mittel" anwählen, damit der Computergegner noch eine Herausforderung darstellt und die Partie nicht allzu schnell vorbei ist.

 

 

Die verschiedenen Landschaften sorgen für Abwechslung.

 

 

Autor: Daniel Waadt

Fazit:

In diesem Jahr werden Strategiespieler wahrlich verwöhnt. Nach WarCraft III ist mit Age of Mythology schon der zweite Top-Hit erschienen. Was die Ensemble Studios hergezaubert haben ist also wahrlich göttlich. Age of Mythology fesselt den Spieler stundenlang vor die Einzelspieler-Kampagnen. Wer diese absolviert hat, findet noch stundenlangen Spielspass bei Netzwerk-Sessions, oder im Internet, wo man sich mit Spielern aus der ganzen Welt messen kann. Die Götterkräfte machen das Spiel zu etwas besonderem und führen teilweise dazu, dass eine schon verloren geglaubte Partie doch noch gewonnen werden kann. Die Balance der drei Völker ist gut aufeinander abgestimmt und führt nicht dazu, dass ein Volk Vorteile hat, was vor allem im Mehrspielermodus ärgerlich wäre. Age of Mythology hat sich den PC-Extreme Gold-Award redlich verdient.

Ob nun Age of Mythology oder WarCraft III das bessere Spiel ist kann nicht eindeutig beantwortet werden. So kann Age of Mythology mit der realistischen Grafik, den Seeschlachten und der göttlichen Unterstützung punkten, während es WarCraft III im Singleplayer-Modus besser gelingt eine Beziehung zu dem Hauptcharakter herzustellen. Was die Story der beiden Spiele betrifft ist ganz klar Geschmackssache, wobei WarCraft III dank der vielen unerwarteten Wendungen einen Tick mehr Spannung übermittelt. Strategiefans kommen aber um beide Titel nicht herum.

 

 

Weitere Screenshots

 

 

 

Systemanforderungen:

  • Pentium-II 450 MHz
  • 16 MB 3D-Grafikkarte
  • 32 MB RAM
  • 1 GB freie Festplattenkapazität
  • Prozessor mit 1 GHz
  • 32 MB 3D-Grafikkarte
  • 256 MB RAM
  • 1,5 GB freie Festplattenkapazität

Minimal

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