Enmic 8TEX+ Review   (Seite 1/3)

Autor: Michael Meier

Erstellt am: 27.03.2002

Vorwort:

Mit dem Mainboard 8TEX+ bringt der deutsche Hersteller Enmic eine weitere Platine mit dem beliebten VIA KT266A Chipsatz auf den Markt. Der KT266A Chipsatz von VIA erfreut sich größter Beliebtheit, da er mittlerweile sehr ausgereift ist und eine sehr gute Performance für Athlon/DDR-Systeme offeriert. Mit dem 8CTX2+ hatte Enmic bereits zuvor eine KT266A Platine herausgebracht, die sich vornehmlich an die Overclocker-Gemeinde richtete. Das neue 8TEX+ ist nun eine günstige KT266A-Lösung, die vor allem für den Anwender interessant sein dürfte der hauptsächlich mit Office-Anwendungen arbeitet, bei gelegentlichen anderen Einsatzmöglichkeiten wie Spielen und Multimedia-Arbeiten aber trotzdem nicht auf die hohe Performance des KT266A Chipsatzes verzichten möchte. Inwieweit das Enmic 8TEX+ für diese Zielgruppe geeignet ist, wollen wir im folgenden Artikel untersuchen.

 

Lieferumfang und Spezifikationen:

Der Packungsinhalt des 8TEX+ beschränkt sich auf das Notwendige. Neben der Platine finden sich ein englischsprachiges Handbuch, eine Treiber-CD (mit der nicht mehr ganz aktuellen VIA 4in1 Treiber Version 4.32), sowie jeweils 1 ATA100 und ein Floppy-Kabel. Auf der CD befindet sich noch die Software PCCillin2000. Etwas enttäuscht waren wir zunächst von dem recht dünnen englischen Handbuch, welches unserem Test-Muster beilag. Gerade die Firma Enmic ist ja bekannt dafür, als einer der ganz wenigen Hersteller gute deutsche Handbücher anzubieten. Wir fragten daraufhin bei Enmic nach und man erklärte uns, dass man zur Zeit mit der Produktion entsprechender Handbücher etwas in Rückstand geraten sei, aber fieberhaft daran arbeite, auch für das 8TEX+ so schnell wie möglich ein deutschsprachiges Handbuch nachzuliefern und auch ein entsprechendes Handbuch online zur Verfügung zu stellen. Insgesamt ein eher magerer Packungsinhalt also. Auch wenn das Board mittlerweile schon für 109 Euro erhältlich ist, hätten wir uns zumindest über ein weiteres ATA-Kabel gefreut.

 

Die Spezifikationen des 8TEX+ lauten wie folgt:

Prozessor
- AMD® Athlon® & Duron® (K7) (200/266MHz DDR Front Side Bus) (Socket A)

Chipsatz
- VIA® KT-266A (8366 + 8233)

BIOS
- Flash EPROM (Support PnP, APM, ACPI, ATAPI, DMI)
- IDE AUTO LBA Mode - Trend Micro ChipAway Virus Protection

Memory
- Drei DDR Sockel (bis zu 3GB)

On Board I/O
- Zwei PCI Enhanced IDEs PIO Mode 3, Mode 4 und Ultra DMA 33/66/100 Kanäle
für 4 IDE Geräte. - FDDs: 360KB, 720KB, 1.2MB, 1.44MB or 2.88MB. - Ein ECP/EPP Parallel Port, Zwei 16550A UART Serial Ports, Sechs USB Ports (Vier USB Ports mit optionalem Adapter), PS/2 Mouse Port, PS/2 Keyboard Port

On Board Sound
- Integrierter AC97 Controller mit Standard AC97 Codec
- PnP, Full-Duplex, Sound Blaster 16 Compatible, Direct Sound Ready
- Line-in, Line-out, Mic-in und MIDI/Game Port

Hardware Monitoring
- Spannung, Temperatur, Lüfterdrehzahl, CPU Überhitzungsschutz

Slots - 5 PCI Bus Slots. - 1 Accelerated Graphics Port (AGP). - 1 ACR

Plug and Play - Plug and Play Specs 1.1. - Plug and Play für DOS®, Windows® 3.x, and Windows® 95

PC97/98 - PC97/98 Ready, PC99 Farbmarkierungen

Power Management - Unterstützt SMM, APM and ACPI.- Unterstützt Modem Ring-in Wake Up

PCI - PCI 2.1

AGP - AGP 2.2 / 1.0

Abmessungen - 305mm x 213mm, ATX Form Factor
 

 

Layout und Installation:

Das 8TEX+ ist eine kleine und schmale Platine. Enmic hat sich beim Design auf das Notwendige beschränkt und darauf verzichtet, die Platine mit Onboard-Funktionen zu ersticken. Somit ist das 8TEX+ zunächst einmal ein Board für Puristen, die auf ein Übermaß an integrierten Funktionen verzichten können oder wollen. Das Board bietet die standardmäßigen 5 PCI-Slots, sowie einen AGP4x-Slot. Bei aller Konzentration auf das wesentliche hat es sich Enmic jedoch trotzdem nicht verkneifen können, den für den Enduser meist nutzlosen ACR-Slot zu verbauen. Dieser sticht dem Betrachter durch seine blaue Farbgebung sofort ins Auge. Wie schon anfangs erwähnt, handelt es sich um eine recht schmale ATX-Platine. Dies wird Besitzer kleinerer Midi-Tower Gehäuse zunächst erfreuen, passt das 8TEX+ somit doch bequem in jedes Gehäuse. Leider ergeben sich aus der geringen Breite des Boards aber auch einige kleinere Layout-Schwächen. Zwar kann man der Platine bescheinigen, dass alle Anschlüsse (IDE/Floppy) gut erreichbar sind, jedoch geht auf dem 8TEX+ alles ein wenig enger zu. So liegen vor allem die drei Speicherbänke sowohl zu nahe am AGP-Port, als auch recht nahe am CPU-Sockel.

Auf dem 8TEX+ geht es eng zu. Im Bild ist der Sockel-Bereich zu sehen.

Der Bereich um den CPU-Sockel wird teilweise von recht hohen Kondensatoren umsäumt. Der von uns verwendete Red-Cooler ließ sich problemlos montieren. Der vorhandene Platz und vor allem die hohen Kondensatoren dürften die Installation großvolumiger Kühler aber erschweren. Hat man beim CPU-Kühler noch die Möglichkeit sich jeweils ein entsprechend passendes Modell auszuwählen, so ist die Enge im Bereich der Speicherbänke jedoch wirklich etwas hinderlich. Bei unserer Installation des Testsystems stellte sich heraus, dass die Speicherbänke unbedingt vor der Installation der Grafikkarte bestückt werden sollten. Setzt man nämlich zuerst die Grafikkarte in ihren Slot, lässt sich anschließend die Verriegelung zumindest der ersten Speicherbank nicht mehr ausreichend öffnen. So gesehen ist es in diesem Zusammenhang sogar gut, dass Enmic auf eine AGP-Verriegelung wohlweislich verzichtet hat.

Hier wird es eindeutig zu knapp. Beim Austausch eines Speichermoduls muss zunächst die Grafikkarte ausgebaut werden.

Auch die Lage des ATX-Anschlusses ist nicht wirklich ideal. Der geübte Anwender wird jedoch in der Lage sein, das Netzteilkabel unter Verwendung von Kabelbindern so zu verlegen, dass der Luftstrom des CPU-Kühlers nicht behindert wird. Beim Onboard-Sound hat man sich auf eine AC97 Lösung beschränkt, die auf dem 8TEX+ aber recht ordentlich klingt und bei weitem nicht so schwachbrüstig ist, wie auf manch anderer Platine. Erwähnenswert ist sicherlich noch das Vorhandensein von 3 Fan-Anschlüssen, die auch in ihrer Lage sinnvoll angeordnet sind. Von den insgesamt sechs vorhandenen USB-Anschlüssen sind standardmäßig zwei nach außen geführt, die anderen vier Anschlüsse sind über einen entsprechenden Adapter nutzbar, der optional erhältlich ist. Das übrige Layout des 8TEX+ entspricht weitestgehend dem üblichen Standard und muss nicht weiter ausführlich beschrieben werden. Im nachfolgenden Bild sind noch einmal die Anschlüsse der Platine zu sehen.

 

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